Die Energiewende ist politischer Konsens. Wir wollen weg von den nuklearen und fossilen Energien. Zur Zeit decken erneuerbare Energien knapp ein Drittel der Stromerzeugung in Deutschland ab mit steigender Tendenz. Aber wir benötigen auch effiziente Alternativen für die Zeiten in denen wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint.
Die Stromerzeugung in den großen Kraftwerken ist mit hohen Verlusten verbunden. Nur cirka ein Drittel der Energie, die den Kraftwerken zugeführt wird, landet bei uns in der Steckdose. Der Rest wird über Kühltürme in die Umwelt geschickt und geht auf dem Weg zum Nutzer in den Stromleitungen verloren.
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (kurz KWK) wird die Wärme und der Strom vor Ort genutzt. Die Wärme beheizt Gebäude und erzeugt Warmwasser, der Strom wird direkt genutzt.
Durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom werden vorhandene Ressourcen so effizient wie möglich genutzt. So steht die KWK für geringeren Energieverbrauch, weniger CO2-Emissionen und damit für aktiven Umweltschutz. Die Kosten für den selbst erzeugten Strom liegen bei ungefähr einem Drittel des normalen Strompreises, dadurch wird die Investition in ein KWK-Gerät wirtschaftlich.
Sinnvoll eingesetzt wird KWK in der Nah- und Fernwärmeversorgung, in Wohngebäuden und vielen Gewerbebetrieben.
Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise gewinnt die dezentrale Stromerzeugung auch im Ein- und Zweifamilienhaus zunehmend an Bedeutung. Dafür bietet sich die Technologie der Kraft-Wärme-Kopplung mittels Stirlingmotor oder Brennstoffzelle an. Die bei der Stromproduktion entstehende Wärme wird kostensparend zum Heizen und für die Trinkwassererwärmung genutzt.
Ein Stirlingmotor ist ein Motor, der Temperaturunterschiede in Bewegung umsetzen kann, die Bewegung wird in Strom umgesetzt. Da es hier nur wenig bewegte Teile gibt, ist der Stirlingmotor sehr wartungsarm und leise.
In einer Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Luft-Sauerstoff miteinander. Bei dieser elektrochemischen Reaktion entsteht Strom und Wärme, und kann im Haus genutzt werden. Da wir keine Wasserstoffversorgung haben, wird Erdgas genutzt. Das Erdgas wird in einem Reformator in Kohlenstoff und Wasserstoff aufgespaltet.
Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, das KWK bis zum Jahr 2020 ein Viertel der Stromerzeugung ausmacht. Um das Ziel zu erreichen gibt es für die Nutzer der Kraft-Wärme-Kopplung Förderprogramme. Der Kauf einer KWK-Heizung wird mit Zuschüssen gefördert und jede Kilowattstunde KWK-Strom erhält einen gesetzlich geregelten Bonus.
Zusätzlich fördert das Land NRW den Kauf einer KWK-Heizung mit Zuschüssen.
Die besonders effektive Brennstoffzellenheizung wird besonders gefördert. Bund und Land fördern die Brennstoffzelle mit über 10.000 Euro!
Vor der Entscheidung für eine KWK-Heizung sollte man sich gut beraten lassen. Die Energieagentur NRW informiert auf der Internetseite www.kwk-fuer-nrw.de über die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung. Auch das Heizungshandwerk informiert gerne über die Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung und die Förderprogramme.
Dies ist ein Beitrag für die Energiekolumne der Zeitung Vestimmo