Alternative Abwasserkonzepte
Die Idee der Energiewende verfolgt den Weg weg von zentralen Kraftwerken hin zu einer weitgehend dezentralen Energieversorgung.
Ähnliche Konzepte gibt es auch für die Abwasserentsorgung. Heute werden unsere Abwässer mit Wasser verdünnt und weggeschwemmt und müssen dann in zentralen Klärwerken unter hohem Energieaufwand aufgearbeitet werden, Kläranlagen gelten als die größten Energieverbraucher in den Kommunen.
Unser Abwasser besteht im Wesentlichen aus 3 Stoffströmen:
- Schwarzwasser (Fäkalien)
- Gelbwasser (Urin)
- Grauwasser (Waschwasser, etc.)
Alle 3 Stoffe können zu wertvollen Rohstoffen umgewandelt werden, so ist der Urin reich an Stickstoff und Phosphor und kann ein wertvoller Rohstoff für Dünger sein, Fäkalien sind reich an organischen Stoffen, die richtig behandelt einen wertvollen Dünger darstellen, das Grauwasser kann mit entsprechender Technik Trinkwasserqualität erreichen.
Ein Weg zu einer neuen Abwasserwirtschaft wird es sein, die Stoffströme zu trennen und dezentral aufzuarbeiten.
Im Einfamilienhaus gibt es für die Toiletten Trocken-Trenntoiletten, die ähnlich wie das alte bekannte Plumpsklo arbeiten, aber in punkto Geruch weit von dieser alten Technik weg sind. Der Urin wird hier getrennt und in einem eigenen Behälter gesammelt.
Das verbleibende Grauwasser aus Dusche, Waschen und Küche kann dann in einer kleinen Pflanzenkläranlage geklärt werden und auf dem Grundstück versickert werden.
Es gibt auch Konzepte mit WC’s mit Wasserspülung. Das Spülwasser wird recycelt und wieder zum Spülen verwendet. Mit dieser Technik arbeiten zum Beispiel die Toiletten im Hamburger Hauptbahnhof. Die Stadt Hamburg spart durch diese Technik 2 Millionen Euro jährlich.