In den letzten Energiekolumnen habe ich über die politischen Entwicklungen zur Energiewende geschrieben. Jetzt möchte ich Beispiele geben, wie jeder einzelne in seinem Haus etwas für den Klimaschutz tun kann. Neben dem Klimaschutz helfen Energiesparmaßnahmen auch die eigenen Kosten für den Energiebedarf zu senken. So kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Heute möchte ich Ihnen das Heizen mit Holzpellets vorstellen.
Holzpellets erfüllen alle Eigenschaften, die man von einem modernen Brennstoff erwartet. Sie verbrennen klimaneutral, da beim Verbrennen nur so viel CO2 frei wird, wie der Baum während seines Wachstums gebunden hat. Die zylindrischen Presslinge werden aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz) und ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln unter hohem Druck gepresst. Ein fertiger Pellet hat in der Regel einen Durchmesser von etwa sechs Millimetern bei einer Länge von fünf bis 45 Millimetern. Mit einem Heizwert von fünf Kilowattstunden pro Kilogramm entspricht der Energiegehalt eines Kilos Holzpellets ungefähr dem von einem halben Liter Heizöl oder einem halben Kubikmeter Gas.
Um den Verbrauchern ein störungsfreies und energiesparendes Heizen zu garantieren, unterliegen Holzpellets genormten Qualitätsanforderungen. Beim Einkauf sollten Sie darauf achten, dass die gelieferten Pellets nach ENplus zertifiziert sind.
Oft wird als Argument gegen das Heizen mit Holzpellets angeführt, dass wir nicht genug Holz für die Produktion der Pellets haben. Das ist so nicht richtig, denn gibt es mehr Kapazitäten für die Produktion von Holzpellets als benötigt wird und es ist noch viel Luft nach oben. Natürlich können wir nicht ganz Deutschland mit Holzpellets heizen, insbesondere dann nicht wenn wir von dem derzeitigen Zustand der Gebäude ausgehen. Es wird deshalb auch immer andere Heiztechniken parallel geben. Wichtig ist, dass unsere Gebäude energetisch ertüchtigt werden und damit viel weniger Heizenergie benötigen.
Holzpellets sind ein sehr preiswerter Brennstoff. Über die letzten zehn Jahre betrachtet lag der Preis für Holzpellets 30 Prozent unter dem Preis für Heizöl und Erdgas. Der Preis für Heizöl schwankt sehr stark, demgegenüber ist der Preis für Holzpellets lange Zeit sehr stabil geblieben. Durch die kuriose Talfahrt des Ölpreises in den letzten Monaten, ist der Ölpreis unter den Preis für Holzpellets gerutscht. Aktuell kostet die Kilowattstunde Heizöl aber schon wieder 8 Prozent mehr als die Kilowattstunde Pellet-Heizenergie, Erdgas liegt sogar knapp 30 Prozent über dem Pelletpreis.
Pellets werden, wie bei einer Ölheizung, in einem Lagerraum gespeichert. Abhängig vom Platzangebot und der Ausstattung des Hauses können Verbraucher Holzpellets auf verschiedene Weise lagern: in einem Kellerraum, in Silos aus Stoffgewebe im Keller und auch außerhalb des Gebäudes oder in einem unterirdischen Lagertank vor dem Haus. Angeliefert werden die Holzpellets mit Silowagen und in den Lagerraum eingeblasen. Die Silofahrzeuge verfügen in der Regel über einen Pumpschlauch mit ca. 30 m Länge.
Vom Silo werden die Pellets über ein Schneckensystem oder ein Saugsystem dem Kessel zugeführt. Natürlich kann man die Pellets auch händisch in einen Vorratsbehälter am Kessel füllen, dann werden die Pellets meistens in Säcken angeliefert.
Mit einem Pufferspeicher erreicht ein Heizkessel längere Laufzeiten und muss nicht so oft anspringe, so heizt ein Pelletkessel noch sparsamer. Da der Pufferspeicher auch von einer Solaranlage genutzt werden kann, werden Pelletheizungen gerne mit einer Solarthermieanlage kombiniert.
Seit über 20 Jahren werden in Deutschland Holzpelletkessel installiert. Die Technik hat sich ständig verbessert. So werden schon seit einigen Jahren auch Holzpellet-Brennwertkessel angeboten, die wie bei Öl- oder Gas-Brennwertkesseln die Kondensationsenergie des Brennstoffs nutzen können. Brennwertkessel sind besonders sparsam.
Eine Holzpelletheizung ist in der Anschaffung teurer ist als eine Öl- oder Gasheizung. Um die Entwicklung der umweltfreundlichen Holzpelletheizung voranzubringen haben Bund und Land NRW Förderprogramme aufgelegt. Wird eine alte Heizung durch einen Holzpellet-Brennwertkessel mit einer Solaranlage ersetzt, kann eine Förderung von über 13.000 Euro erreicht werden. Allerdings kostet diese besonders effektive Heizung auch über 30.000 Euro, aber eine Förderung von über einem Drittel der Investitionssumme versüßt einem die hohen Kosten.
Eine Förderung gibt es natürlich auch für eine Pelletheizung ohne Solaranlage und ohne Brennwertnutzung. Im Neubau wird allerdings nur die Pellet-Brennwertheizung gefördert.
Mehr Informationen zu den Förderprogrammen und viele weitere nützliche Informationen finden Sie auf der Internetseite der Aktion Holzpellets www.aktion-holzpellets.de.
Einen erfahrenen Installateur finden Sie ebenfalls auf der Internetseite der Aktion Holzpellets oder auf der Internetseite www.pelletfachbetrieb.de.
Dies ist ein Beitrag für die Energiekolumne der Zeitung Vestimmo