Die Energiewende ist mittlerweile zum Markenzeichen Deutschlands geworden. Erneuerbare Energien haben sich 2014 erstmals an die Spitze der Stromerzeugung gesetzt und damit die Braunkohle von Platz eins verdrängt.
Dazu beigetragen haben viele Solarstromanlagen auf privaten Gebäuden. Mit einer Solarstromanlage kann der Hausbesitzer einen Großteil seines Stroms selbst erzeugen. Der tagsüber erzeugte Solarstrom lässt sich einfach für die Nacht in Batterien speichern. So kann eine Solarstromanlage 50 bis 70 Prozent des Strombedarfs eines Einfamilienhauses abdecken. Bei steigenden Strompreisen ist die Solarstromerzeugung im eigenen Haus eine lohnende Investition.
Eine Solarstromanlage und der Stromspeicher sollten auf den Strombedarf des Gebäudes ausgelegt werden. Dann ist eine Solarstromanlage auch bei einer niedrigen Einspeisevergütung wirtschaftlich.
Der Fokus bei der Energiewende liegt sehr stark auf dem Stromverbrauch. Dabei nehmen die Heizkosten bei den Energiekosten im Haus den größten Anteil ein. Über 80 Prozent des häuslichen Energieverbrauchs machen die Raumheizung und die Warmwasserbereitung aus.
Die Wärmewende hat ein sehr großes Potential. Zurzeit werden über 90 Prozent der Energie für Heizung und Warmwasser über fossile Energieträger bereitgestellt. Dabei könnte die Sonne in einem Einfamilienhaus leicht ein Viertel der Energie kostenlos bereitstellen und einiges an Energiekosten einsparen.
In einem Sonnenhaus liefert die Sonne sogar mehr als die Hälfte der Wärmeenergie im Haus. Einige Sonnenhäuser kommen sogar ohne Zusatzheizung aus und heizen alleine mit Sonnenwärme. Mittlerweile gibt es fast 2.000 Sonnenhäuser in Deutschland.
Mit einer Holzpelletheizung wird das Haus das ganze Jahr über mit erneuerbaren Energien geheizt, denn Holz ist gespeicherte Sonnenergie. Holzpellets werden regional aus Sägespänen der holzverarbeitenden Betriebe hergestellt, für die Produktion von Holzpellets müssen keine Bäume gefällt werden. Holzpelletheizungen sind technisch ausgereift und werden immer effektiver. So werden seit einigen Jahren schon Holzpellet-Brennwertkessel angeboten, die die Energie der Holzpellets noch besser ausnutzen können.
In zentralen Kraftwerken wird Strom mit hohen Verlusten produziert. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird Strom und Wärme vor Ort erzeugt. Die Wärmeenergie versorgt die Raumheizung und die Warmwasserbereitung, der Strom kann im Haus genutzt werden. Heute gibt es auch KWK-Geräte für kleine Wohngebäude. Hierzu mehr in einer der nächsten Energiekolumnen.
Energie, die nicht benötigt wird, muss auch nicht bereitgestellt werden. Deshalb ist es wichtig, dass das Haus gut gedämmt ist. Eine gute Hausdämmung erhöht auch das Wohlgefühl im Haus. Die Bewohner freuen sich über warme Außenwände und geringere Energiekosten. Allerdings sollte man bei der Auswahl der Dämmstoffe Sorgfalt üben, nicht alle Baustoffe sind gesund und gut für das Haus. Mittlerweile gibt es ein großes Angebot an baubiologisch sinnvollen Dämmstoffen.
Für die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen gibt es ein breites Spektrum an Fördermaßnahmen der Bundesregierung und der Landesregierung NRW. Gerade erst ist die Bundesförderung für Sonnenwärmeanlagen und Holzpelletheizungen erhöht worden.
Auch die Förderung für eine umfangreiche Energieberatung, die Vor-Ort-Beratung, ist Anfang März verbessert worden. Die Beratung ist eine wichtige Hilfe für alle Haus- und Wohnungseigentümer, die ihr Gebäude energetisch verbessern möchten. Ein Energieberater nimmt die Daten des Gebäudes auf und berechnet die Einsparmöglichkeiten einer Gebäudesanierung.
Es gibt also viele Möglichkeiten, die Energiewende im eigenen Haus voranzubringen. Für eine gute Kombination der Maßnahmen können Sie das Beratungsangebot des Handwerks und der Energieberater nutzen.
Dies ist ein Beitrag für die Energiekolumne der Zeitung Vestimmo